Warme Farben von kalten Farben trennen.
Einer der Hauptgründe des Nähens sind Passformprobleme bei gekaufter Kleidung. Viele Nähanfänger/innen geben jedoch ihr Hobby schon in der Anfangsphase frustriert wieder auf. Mit den genähten Ergebnissen können sie nichts anfangen.
Aber sie wissen nicht, warum die genähten Kleidungsstücke nicht passen, obwohl sie zehnmal nachgemessen haben und keinen Fehler finden.
Sie suchen den Fehler bei sich, schuld ist aber die Anleitung, die suggeriert, man müsse nur korrekt Maß nehmen und könne dann gleich loslegen, dabei genügt ein Blick, um zu erkennen, dass ein bestimmtes Schnittsystem unmöglich für jeden Figurtyp den perfekten Schnitt liefern kann. Statt mit der gemessenen Oberweite zu konstruieren, ist es vorteilhafter mit dem Unterbrustumfang und den dazu passenden Normmaßen aus der Tabelle DOB -Größentabelle der deutschen Damen-Konfektionsgrößen ... zu konstruieren. Dazu mehr weiter unten. Mein zweitens Video habe ich zum Thema Anpassung für starke Oberarme erstellt, da eine brauchbare Anleitung damals noch fehlte. Als Thema für mein drittes Video habe ich die Zugabentabelle/Weitenzugaben/Bewegungszugaben gewählt, da dazu gar nichts zu finden war. Auch hat mir das Design der vorgestellten Modelle im Internet nicht gefallen und ich habe zu diesem Thema ein Video "Der Goldene Schnitt in der Mode, das Mondrian-Kleid" veröffentlicht.
Da es 2020 kein fachliches Video zum Thema Armlochvergrößerung gab, hat mein viertes Video dieses Thema. Dann habe ich bemerkt, dass die Anleitungen für Hosen laienhaft waren. Ausschlaggebend für eine gute Passform ist die Berücksichtigung der Gesäßform, des Hosentyps und eine geeignete Wahl des Winkels der Gesäßnaht in der hinteren Mitte. Es folgten weitere Videos zum Thema Passform bei Hosen, Grundschnitt Hose, Schnittanpassung Hose und Wieviel Zugabe?
Fast alle im Internet (deutsch) als Grundschnitt bezeichneten Anleitungen sind Modellschnitte und als Grundschnitt für die Modellentwicklung unbrauchbar. Die Armlöcher sind oft viel zu groß und meist mit Kurvenlineal in ungünstiger Weise laienhaft gezeichnet. Hierzu habe ich ein Video gemacht: Wie du das Armloch professionell einzeichnest.
Für die Schnittkonstruktion gibt es weltweit sehr viele verschiedene Systeme, die durch die individuell unterschiedlichen Proportionen sowie Mentalitäten geprägt sind, daher fallen u. a. in Italien die Kleidergrößen kleiner aus, in Russland sind die Schnitte sehr grob und in Frankreich sehr detailliert und stilvoll. Für uns sind daher die deutschen Systeme (bspw. Müller & Sohn) geeigneter.
Anfängern empfehle ich, die Armlöcher nach Vorlage freihand zu zeichnen, nur so bekommst du ein Gefühl für die richtige Proportion, egal ob Webware, Jersey, DOB, HAKA oder Kindermode. Du lernst so unabhängig von Linealen die Basis der Schnittkonstruktion. Die wichtigen Ärmelpunkte im VT, RT und Ärmel fehlen oft.
"Gradieren" auf Problemfigur ist Humbug. Daher habe ich im Mai 2020 angefangen, Videos zu drehen. Erst mit ein paar Fachkenntnissen wirst du tatsächlich ein Gefühl für Schnittkonstruktion bekommen und im Gegensatz zu gekaufter Kleidung passende Mode erhalten. Die Mühe lohnt sich!
Das Gradieren funktioniert nur bei Normalfigur und wird nur in der Industrie, nicht im Handwerk, wo es meist um Maßschnitte geht, angewandt. Bei einer Problemfigur müssen Anproben durchgeführt werden, der Schnitt wird nach bewährten Regeln angepasst. Er kann nicht auf die individuellen Maße gradiert werden.
Im Handwerk werden Schnitte daher nicht gradiert. Hier wird Kleidung auf Maß mit Hilfe von Schnittanpassungen (Erfahrungswerte) und Anproben hergestellt. Individuelle Abweichungen in Haltung und Figur wie Rundrücken, Schiefstand können nicht am Zeichenbrett durch Differenzbildung zwischen Ist- und Soll-Wert "gradiert" werden. Das wäre dann auch keine Gradierung, die ja nur bei Normalfigur in gleichmäßigen Schritten von einer Größe, bspw. Gr. 42, zur nächsten, bspw. Gr. 44, funktioniert.
Bei der Schnittkonstruktion wird immer vom statistischen Mittel ausgegangen, also von den Maßen, die am häufigsten vorkommen. Etwas anderes würde auch keinen Sinn ergeben. Die Reihenmessung von 1994, DOB -Größentabelle der deutschen Damen-Konfektionsgrößen ... ist im Internet als PDF verfügbar. Es wurden die Maße bei tausenden Frauen genommen und dann gemittelt.
Die aktuellere Reihenmessung von 2009 hat u.a. Hofenbitzer in seinem Buch "Maßschnitte und Passform" auf S. 278 und im Internet als PDF veröffentlicht.
Die Schnittmusterverlage geben Anleitungen, wie Schnittmuster an die tatsächlichen Maße angepasst werden können, dies sind meist sehr allgemeine und gängige Anpassungen. Es lohnt sich, wenn du dir hier das nötige Wissen, passend zu deiner Figur, aneignest. Die Länge vorne muß in einem bestimmten Verhältnis zur Länge hinten stehen. Dazu habe ich das Video "Optimale Balance" veröffentlicht.
Den Grundschnitt tailliertes Vorderteil, Rückenteil und Ärmel im Maßstab 1:4 zum Üben findest du als PDF Download kostenlos hier.
Beim Grundschnitt mit Brustabnäher ist der Schulterwinkel RT immer flacher als beim VT. Das vordere Armloch ist immer enger/kleiner, als das hintere. Der vordere Ärmelpunkt ist immer niedriger als der hintere. Am vorderen Armloch verläuft die Linie in Höhe des hinteren Ärmelpunktes immer senkrecht.
Einer der Hauptgründe des Nähens sind Passformprobleme bei gekaufter Kleidung. Viele Nähanfänger/innen geben ihr Hobby jedoch schon in der Anfangsphase frustriert wieder auf. Mit den genähten Ergebnissen können sie nichts anfangen. Aber sie wissen nicht, warum die genähten Kleidungsstücke nicht passen, obwohl sie zehnmal nachgemessen haben und keinen Fehler finden. Sie suchen den Fehler bei sich, schuld ist aber die FBA-Anleitung, die suggeriert, man müsse nur die FBA-Methode anwenden und würde dann einen Schnitt erhalten, der paßt. Bei großer Oberweite ist immer auch das Armloch aufzulockern. Es zeigen sich Falten an der Achsel und am Armloch. Das Oberteil spannt vorne an der Knopfleiste und zieht Falten. Das Rückenteil hat zu viel Weite.
Hierzu habe ich das Video C-Cup Schnittmuster, Brustabnäher vergrößern, Schnittanpassung große Oberweite mit Armlochauflockerung veröffentlicht. Problem kann auch ein mit selbst gemessenen Maßen nach der Anleitung eines Laien erstellter Grundschnitt sein. Eine professionelle Anleitung mit den Maßen aus der DOB-Tabelle findest du hier: Grundschnitt Oberteil Teil 2 . Frauen mit einer starken Figur verwenden die Maße aus der Tabelle für Starke Figuren. Kostenloser Download des Verlags Europa-Lehrmittel https://www.europa-lehrmittel.de/media/b6/f2/be/1639474485/Ma%C3%9Fs%C3%A4tze%2062369.pdf
Wie du die perfekte Passform erreichst, zeige ich u.a. auch in diesem Video Maßschnitte . Erst mit ein paar Fachkenntnissen wirst du tatsächlich ein Gefühl für Schnittkonstruktion bekommen und im Gegensatz zu gekaufter Kleidung passende Mode erhalten. Die Mühe lohnt sich!
Der Bund braucht innen nur versäubert zu werden. Innen schlägt man die NZG nicht ein und man steppt auch nicht auf diesen unnötigen Einschlag von der Futterseite, von links. Das würde nur unnötig auftragen. Stattdessen wird innen die NZG nur versäubert. Gesteppt wird dann von rechts im Nahtschatten, damit man die Steppstiche von rechts nicht sieht. Die Steppnaht verschwindet so im "Spalt" zwischen Bund und Hose (Oberseite).
Die richtige Hose für Anfänger ist die Paperbag-Hose, da hier weniger Probleme auftreten. Hier rutscht der Stoff beim Hinsetzen hoch, bei einer engen Hose tut er das nicht und es zeigen sich Stressfalten.
Den Grundschnitt Hose im Maßstab 1:4 zum Üben findest du als PDF Download kostenlos hier.
Die Marlene-Hose ist auch geeignet für Anfänger, da hier weniger Probleme auftreten. Je nach Hosentyp, enge Hose oder Marlene-Hose, und je nach Stoffart, elastischer Stoff oder Webware, wird eine andere Sitzlänge benötigt. Bei einer Marlene-Hose rutscht der Stoff beim Hinsetzen hoch, bei einer Jeans tut er das nicht. Es ist rationeller, je einen Grundschnitt für die enge und einen für die weite Hose zu erstellen, als umständlich den Grundschnitt für eine weite Hose an eine enge Hose anzupassen.
Deine Gefäßform kennst du aufgrund deiner Erfahrungen beim Kauf von Hosen und Röcken. Ein Blick in den Spiegel, von der Seite (Profil), tut es auch.
Hofenbitzer: Grundschnitte und Modellentwicklungen - Schnittkonstruktion für Damenmode: Band 1, S. 109
Bevor du ein Probe-Teil aus Nessel nähst, kläre ab, wo dein Wohlfühlpunkt vorne und hinten liegt und ändere den Schnitt entsprechend ab.
Kaum eine enge Hose reicht mit dem Bund bis zur Konstruktionslinie der Taille (Taillenlinie).
Hier bei diesem Beispiel liegt der Wohlfühlpunkt hinten 2 cm und vorne 6 cm tiefer.
Die Anleitungen im Internet zu diesem Thema werden fleißig konsumiert und angewendet, leider auch falsch. Ausschlaggebend ist immer, wie du die Kurve gezeichnet hast. Hast du die Kurve zu steil gezeichnet, dann bringt es nix, die Kurve noch steiler zu zeichnen. Es gibt hier eine einfache Regel. Wenn du die Kurve so einzeichnest, dass sie sowohl die blaue als auch die grüne Linie tangiert, wirst du keine Probleme haben. Das ist nicht figurabhängig. Fast kein Anfänger zeichnet die Kurve zu stark gekrümmt. Nur wenn sie zu stark gekrümmt, also zu flach auslaufend gezeichnet wurde, führen die Anleitungen im Internet in eine bessere Richtung.
Das Video Hose Grundschnitt zeigt die Erstellung eines Maßschnitts.
Ein kostenloses Schnittmuster Grundschnitt Hose zum Üben findest du hier.
Die Tabelle der Zugaben hat Hofenbitzer in seinen Büchern und im Internet veröffentlicht.
Bei der Konstruktion von Grundschnitten wird die Zugabe entsprechend gewählt (siehe Video:
Grundschnitt Hose erstellen, Schnitt konstruieren.)
Für ein Probeteil sowie ein sehr körpernahes Kleid oder eine Bluse nimmst du die Zugaben, die in der Zeile Passform-Klasse 3 aufgeführt sind.
Beim Brustumfang wird über den ganzen Schnitt 6 cm zugegeben. Beispiel: Brustumfang 88 cm + 6 cm = 94 cm.
Beim TaU Taillenumfang gibst du 4 bis 6 cm zu, das gleiche beim HüU Hüftumfang.
Bei der AlT Armlochtiefe gibst du 1,3 cm zu.
Da du mit einem halben Schnitt arbeitest, halbierst du die Werte.
Folgende BrW Brustweiten-Zugaben ergeben sich für 1/2 Schnitt:
RüB Rückenbeite 0,5 cm.
ArD Armdurchmesser 1,5 cm.
Bei der BrB Brustbreite ist die Zugabe 1 cm.
Beim BrPA Brustpunktabstand gibst du 0,5 cm zu.
Bei der Schulterbreite SuB ist die Zugabe 0,3 cm.
Weitere Beispiele:
Enge Bluse/Kleid: Passformklasse 3 bis 4.
Sehr lockere Bluse/Kleid: Passformklasse 7 bis 8.
Enger Mantel: Klasse 6 bis 7.
Weiter Mantel: Klasse 10
Sehr weiter Mantel: Klasse 11
Das Oberteil wirft Falten, besonders bei Webware.
Zuviel Mehrweite vorne im Bereich der Brust. Das Rückenteil hat zu wenig Weite.
Wie bei der Hose kannst du auch beim Rock den oberen Teil durch Abformen dir erarbeiten.
Es gibt drei Ärmel-Grundschnitte:
- eng
- schmal
- weit
Bei Kleidungsstücken liegt bei allen Kleidergrößen der höchste Punkt B nie in der Mitte des Konstruktionsdreiecks. Er liegt immer leicht nach links versetzt. Das kannst du auch nach Augenmaß schätzen. Der Ärmelschnitt ist n i e symmetrisch (außer manchmal bei Jersey-Oversize).
Kein Ärmel hat seine senkrechte Achse genau in der Mitte.
Der Vorderärmel links (grün) ist immer schmäler, als der Hinterärmel rechts (blau). Wer sich nicht an diese Regel hält, wird einen Ärmel erhalten, der nicht passend gegengleich gerundet ins Armloch des Vorder- und Rückenteils eingenäht werden kann. Der Ärmel wird eingenäht komisch aussehen.
Das wird insbesondere dann der Fall sein, wenn das Armloch am Vorder- und/oder Rückenteil nicht gerundet, sondern größtenteils an der Hilfslinie entlang mit dem Lineal in einer Geraden "konstruiert" wurde. Jede Anleitung für ein Ärmel-Schnittmuster mit senkrechter Achse genau in der Mitte ist eine ausgedachte, selbst erfundene Anleitung und hat Passformfehler zur Folge.
Eine hohe Armkugel hat der schmale (81%, hellblau) und der enge Ärmel (75%, rot).
Der weite Ärmel hat mit 65%, orange eine flache Armkugel.
Die Höhe der Kugel beträgt 65%, 75 % oder 81% des aus Armlochhöhe VT und Armlochhöhe RT gemittelten Wertes.
Beispiel:
Höhe der Kugel = 65% von AlH VT + AlH RT/2.
Falls in der Anleitung für die Konstruktion des Schnittmusters noch dazu die Ärmelpunkte fehlen (die Markierungen am VT, RT sowie am Vorder- und Hinterärmel) potenzieren sich die Probleme zusätzlich.
Zum Thema Ärmel habe ich zwei Videos veröffentlicht:
Erstelle mit dieser Anleitung einen Schnitt für einen engen Ärmel, der sich dann auch gut einnähen läßt und schön fällt.
und
Erstelle mit dieser Anleitung einen Schnitt für einen weiten Ärmel für dein Projekt.
Wenn mehr Weite im Ärmel gebraucht wird, schneiden viele mittig ein, längs und quer, und ziehen die vier Schnitt-Teile dann auseinander.
Das Ergebnis ist oft eine Katastrophe, weil der Fadenlauf sich ändert und der Ärmel dann schlecht fällt. Zu diesem Thema habe ich ein Video veröffentlicht.
Soll das Armloch größer werden, muß es nicht nur vertieft, sondern auch das Schnittmuster verbreitert werden, (Ausnahme Corsage). Sonst verliert der Schnitt seine optimale Proportion. Ist der Grund eine größere Oberweite, wird der ganze Schnitt aufgelockert, also der Brustabnäher vergrößert. Nur das Armloch zu vergrößern wäre nicht der richtige Weg. Das Armloch steigt beginnend an der Seitennaht langsam (am RT im rechten Winkel) an und nicht steil.
Ein Schnitt ganz ohne Ärmelpunkte ist nicht professionell. Es kann gut gehen, ist dann aber Glücksache.
Bei Modellentwicklungen wird das Armloch oft aufgelockert. Man braucht jedoch das enge Grundschnittarmloch für enge Blusen, Kleider und Korsagen.
Zu Thema Auflockerung habe ich ein Video veröffentlicht.